Hier kommt der neue Blogeintrag! Falls ihr euch wundert, warum das so lange gedauert hat: es ist einfach nicht so viel Spannendes passiert. Vor zwei Wochen hat sich das aber rasant geändert – und so wird es die nächsten Monate auch weitergehen!
Im letzten Blogeintrag habe ich euch mit der Frage verabschiedet, wie es weitergeht. Nun, wir haben angefangen, verschiedene Projekte in unseren Alltag zu integrieren:
Mein Hauptprojekt für die restlichen Monate wird es sein, vier der U15 Mädels zu Junior Coaches auszubilden, damit sie in geraumer Zeit das Training für die Jüngeren als eigenständige Trainerinnen stemmen können. Playtime expandiert. Täglich kommen mehr Kinder und wollen sich registrieren lassen. Das Problem? Zwei Coaches für 250 Jugendliche. Ab einer gewissen Anzahl Kids ist das einfach nicht mehr machbar! Und das ist so schade, denn der Platz ist da, das Equipment ist da, der Wille und die Motivation der Kinder ist da und wie schade ist es, jeden Tag aufs Neue Kindern erklären zu müssen, dass für sie aufgrund von Trainermangel kein Platz mehr ist?! Es unglaublich schwierig, gute, disziplinierte, zuverlässige, engagierte und motivierte Trainer zu finden. Deshalb ist es mein Ziel, einfach selbst ein paar auszubilden, wenn es schon so schwierig ist, sie auf der Straße zu finden. Freitags setzen wir uns seit einigen Wochen mit unseren Ältesten zusammen und thematisieren Umweltschutz, HIV oder verbessern spielerisch den Teamzusammenhalt.
Seit Ende Januar ist einer unserer Vorfreiwilligen, der 2015 das Projekt Playtime ins Leben gerufen hat, für seine Masterarbeit auch in Walvis Bay. Gerade unser Billard-Konsum ist dadurch sehr angestiegen. Aber auch so unterstützt er uns enorm und gerade wenn einem die Fragezeichen bezüglich Projektideen nur so im Kopf rumschwirren, ist es gut jemanden zu haben, der das auch schon mal erlebt hat.
Im März habe ich einige Male ins Rugby Training bei dem Verein gegenüber reingeschnuppert. Lustig, aber meine Knochen sind mir dann doch in meinem zarten Alter noch etwas zu schade, um sie jetzt schon zu zerstören.
Am Freitag, den 18.03. 2022, 3 Tage vor dem 32. Independence Day Namibias, gab es eine große Feier an der !Nara Primary school. Alle Kinder durften in ihren traditionellen Kleidern kommen und jede kulturelle Gruppe hat einen Tanz aufgeführt. Wir drei haben uns natürlich auch angepasst und sind in traditioneller Nama-Kleidung gekommen.
Am eigentlichen Independence Day - Feiertag - haben wir einen Ausflug zu Sandwich Harbour gemacht. Riesige Sanddünen laufen direkt in den atlantischen Ozean und schaffen atemberaubende und einzigartige Landschaften.
Am Wochenende darauf fanden die Zonals, das erste große Leichtathletik-Event, statt. Da es nur sehr wenige herkömmlichen Sportvereine, wie wir sie aus Deutschland kennen, gibt, ist der Sport über die Schulen organisiert. Im ersten Halbjahr steht Leichtathletik, im zweiten Fußball auf dem Lehrplan. Die Wochen zuvor war es unsere Aufgabe gewesen, ein Schulteam aufzustellen: Sprint, Weitsprung, Langstrecke, Kugelstoßen und Speer. An dieser Stelle muss man anmerken, dass es mehr als 800 Kandidaten gab und die Schule einen einzigen Speer besitzt. Genau, rechnet mal...das dauert. Nachdem unsere 40 Athleten mühsam ausgewählt waren, waren wir leider gezwungen nochmal gut 20 von der Liste zu nehmen, da in unserem kleinen Schulbus nicht alle Kids nach Swakopmund transportiert werden konnten. Freitagmorgen, 6:30 sollten wir an der Schule aufbrechen. Wer stand um 6:30 etwas verloren und ganz schön durchgefroren an der Schule? Richtig, wir Freiwillige. War sonst noch jemand da? Nein. Welcome to Namibia. Um acht ging es dann los – Privatschulen gegen öffentliche Schulen, Spikes gegen Barfuß-Läufer!
Seit Anfang Februar singen Malin und ich im Kings Choir, der aus gut 50 Mitgliedern besteht und in Naraville jede zweite Woche probt. Am 27.03. fand unser erstes Konzert zusammen mit dem südafrikanischen Newcomer Keanu Harker statt. Wenn ich dieses Konzert mal kurz mit meinen bisherigen Auftritten unseres Schulchors vergleiche, kann ich nur sagen, dass es ganz anders ist. Keine Notenblätter, mehr Bewegung, alle haben den Rhythmus im Blut und „fühlen es richtig“. Der Vibe ist einfach ein anderer 😊. Wir versuchen mitzumachen, die Bewegungen sehen jedoch im Gegensatz zu allen anderen um uns herum etwas wie zwei wild zappelnde Stöcke aus… jedenfalls hat es Spaß gemacht.
Letztes Wochenende sind wir drei auf ein Prefect camp nach Okahandja gefahren. 4 Lehrer, 3 Freiwillige und 34 Schüler und Schülerinnen aus Klasse 7 wurden eingepackt und ab ging es ins Warme. Vom 01.-03. April standen bei 30 Grad Teamspiele, Hindernisparcours und Leadership-Training auf dem Programm. Zum Abschied wurde auch die ein oder andere Träne verdrückt – kein Wunder, denn alle hatten eine Menge Freude an der ganzen Aktion. Diese Woche werden nun die vier Schülersprecher ausgewählt, die am vergangenen Wochenende am meisten von sich überzeugen konnten.
Nächstes Wochenende kommt Emily aus dem Fußballprojekt in Eenhana mit ihren Mädels für ein Turnier zu uns nach Walvis Bay, bevor Malin und ich sie am Sonntag zurück in den Norden begleiten werden. Attacke!