Gelukkige nuwe jaar

 

First of all: happy new year!

 

Hier eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage des vergangenen Jahres:

 

Glücklicherweise wurden Malin und ich am Morgen des Heiligen Abends negativ getestet, was Hendrik das Einziehen und uns eine schöne kleine Feier zu dritt ermöglichte. Nach unserem Kirchgang am Morgen des 25. waren wir bei Freunden zum Braai eingeladen – Hummer gabs. 

 

 

Wir haben unsere Weihnachtsfeiertage – vermutlich im Gegensatz zu euch - nicht mit übermäßigem vielem guten Essen verbracht, sondern mit Fußball spielen und Arbeiten auf dem Sportgelände des Swakopmund FC. Der jährliche Christmas Cup stand an, für den schon einige Freiwillige aus dem Norden bei uns unterkamen. Bis zum 29.12. hieß es von morgens bis abends „Mister Ref, I can provide you with my red cards“. Der namibische Fußball, den wir dort gesehen haben, lässt sich gut durch eine Kombination aus Oberliga und Kreisklasse C beschreiben – fußballerisch Oberliga, alles was drum herum passiert, inklusive Fouls, definitiv Kreisklasse C! Wirklich sehr amüsant. Wir traten mit einem gemischten Team aus ASC-Freiwilligen, Jugendspielern des SFC und ehemaligen Profifußballern an, das in dieser einmaligen Konstellation (da wir uns untereinander noch nie gesehen hatten) sogar das Halbfinale erreichen konnte!

 

Am 30.12. trudelten dann auch die letzten der 22 Freiwilligen bei uns an der Küste ein, um gemeinsam Silvester zu feiern. Bevor das Jahr zu Ende ging, stand erst einmal ein straffes Programm auf dem Plan. Beachday mit Ulla, Sundowner mit Sandboarding, ein kaputtes Auto, das eine Reparatur erforderte und Quadfahren in den Dünen. Mit fortschreitender Zeit nahm die Entropie mindestens um 200% zu – so organisiert und geordnet alles zu Beginn war, desto chaotischer wurde es mit der Zeit. Wir schafften es gerade so um Mitternacht am Longbeach zu sein, um das Feuerwerk nicht zu verpassen. Im Endeffekt waren wir zwar am falschen Strand, aber immerhin am Strand :D

 

Neues Jahr, neues Glück oder wie war das? Naja, jedenfalls sollte das mit dem Chaos nicht so schnell aufhören. Am 02. Januar wollten wir unseren Roadtrip starten, am 31. Dezember hatten wir noch kein Auto organisiert. Muss man eigentlich Unterkünfte buchen? Und wie viel Essen müssen wir einkaufen, wenn wir mit zehn Leuten starten, aber fünf die Gruppe nach den ersten drei Tagen verlassen? Die großen Fragen der Menschheit eben, die wir da vor uns hatten. Wir fuhren letztlich ohne gebuchte Unterkünfte los und kehrten mit einem Haufen Nudeln und Dosengemüse wieder zurück. Ein voller Erfolg!

 

Tag 1: über Spitzkoppe nach Otjiwarongo.

 

2 vollbepackte Autos, 10 motivierte Jungspunde. Das kann nur gut werden! Wegen holpriger Straßen, zu langer Pausen und Tieren in der Dämmerung kamen wir erst im Dunkeln bei unserer Campsite an. Zelte aufbauen, kochen und ab ins Bett, denn am nächsten Morgen wollten wir zum Waterberg fahren.

 

Tag 2: vom Waterberg bis nach Okaukuejo

 

Die Sicht von der Spitze des Plateauberges ist schon nicht so übel. Die drastischen klimatischen Veränderungen von der windigen Küste hin zu schwülen 35 Grad machten uns allerdings etwas zu schaffen. Vorbei an Affen, vorbei an dem Denkmal der Schlacht am Waterberg, wo 1904 Gefechte zwischen Herero und Truppen Deutsch-Südwestafrikas ausgetragen wurden, geht es Richtung Okaukuejo, dem südwestlichen Eintrittspunkt des Etosha-Nationalparks. Dieses Camp liegt direkt an einem Wasserloch, was sicherlich auch eines der Highlights unserer Reise war.

 

Tag 3: Einmal durch die Etosha von West nach Ost

 

300km durch den 22.000 km² großen Park liegen vor uns. 300 km Schotterstraße. Wir passieren Zebras, einen Haufen Antilopen, Nashörner, Giraffen, Strauße, Gnus, Hyänen, sogar zwei Elefanten leisten uns Gesellschaft. Am Ende des Tages sind wir alle ein bisschen traurig, dass wir den König der Tiere nicht gesehen haben und die Hälfte der Truppe weiter in den Norden zu ihren Einsatzstellen fährt. Für das Küstenauto, die fünf tapferen Verbliebenen, geht es noch ein Stückchen weiter zu einer Campsite am im Osten gelegenen Gate des Parks.

 

Tag 4: Ein zweites Mal durch die Etosha, diesmal von Ost nach West

 

Wir machen uns also erneut auf die Suche nach der großen Raubkatze mit dem gelblichen Fell. Unser heutiges Ziel: das Wasserloch von Okaukuejo. Auf unserem Weg zurück befahren wir andere Wasserstellen als am Tag zuvor, doch auch hier gibt es „nur“ die üblichen Zebra- und Giraffenbabys zu sehen. Kurz vor Erreichen des Camps stoßen wir auf einige andere Autos, die wohl etwas entdeckt zu haben schienen. Das Ende vom Lied: Löwenmännchen und Löwenweibchen machen uns dann doch noch happier als wir sowieso schon waren.

 

Tag 5: keine wilden Tiere mehr, nur noch Steine

 

Ab ins Damaraland, um die Felsmalereien von Twyfelfontein zu begutachten. Hätten wir uns besser über den Zustand der Straßen informiert, hätten wir wohl die ein oder andere Tüte mehr für Rabia mitgenommen. Keine Sorge, das Auto ist sauber geblieben. Unser Camp hatte Toiletten und Duschen unter freiem Himmel, keine Steckdosen, ABER WLAN. Ohne Empfang bringt einem das dann aber auch wieder nicht so viel. Durch unsere professionelle Planung haben wir es geschafft, die Tour zu den Felsmalereien zu verpassen, weshalb uns nur noch die Erkundung auf eigene Faust übrig blieb: schöne große Steine.

 

Tag 6: Ab nach Hause

Wir waren für geteerte Straßen noch nie so dankbar wie an diesem Mittag. Man lernt eben, sich über die kleinen Dinge im Leben zu freuen. Das Auto hatte eine mindestens genauso gründliche Wäsche nötig wie wir und mal wieder in einem richtigen Bett anstatt auf einer kontinuierlich Luft verlierenden Luftmatratze zu schlafen war auch nicht so übel.

 

Abschließend betrachtet muss gesagt werden: wir haben so einiges gelernt - z.B., dass wir das nächste Mal etwas früher mit der Planung anfangen sollten. Nichtsdestotrotz eine Erfahrung, mehr ein Gefühl, das sehr schwer in Worte zu fassen ist und uns allen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Besonders den Zustand, nicht erreichbar zu sein, weil es sowieso keinen Empfang gibt, möchte ich nicht missen. Und der Sternenhimmel natürlich, denn der war auch echt nicht übel!

 

Zwei Wochen später. Das Leben hat sich eingependelt, wir sind wieder im work-mood. Den Sportunterricht für die Klassen 4 bis 7 haben wir übernommen und auch bei Playtime trudeln die Girls und Boys langsam, aber sicher alle wieder ein. Was mache ich nun mit meinem Projekt? Was sind meine Ziele? Was kann ich in den nächsten 8 Monaten aufbauen? Das sind momentan die Fragen meines Alltags. Lasst euch überraschen, wie es weitergeht.