Let it snow

Hier kommt der nächste Eintrag – und weil es mich ja auch irgendwann treffen musste– aus der Corona-Isolation. Die Schulen sind seit fast drei Wochen zu, der Sommer steht vor der Tür.

 

 

Aber fangen wir erst einmal da an, wo wir aufgehört haben.

Bevor die Ferien begonnen, durften wir Teil der Pre-Primary-Graduation sein. Fünf- und sechsjährige Kids mit Hüten und langen schwarzen Gewändern, die „We are the world“ von Michael Jackson singen?! Ich finde, sowas solltet ihr in Deutschland auch einführen.

Während die Kinder ihre Ferien genossen, stand Anfang Dezember einiges an Büroarbeit auf unserem Plan: Klassenlisten sortieren, das Schulportal auf Vordermann bringen und Klausuren korrigieren. Gelegentlich kam man dann doch nochmal intensiver mit einigen Lehrkräften ins Gespräch, was womöglich ein Start der ein oder anderen persönlicheren Beziehung gewesen sein könnte.

 

 

 

Am 11. Dezember fand der Christmas Cup des Swakopmund FC statt – ein Fußballturnier, bei dem fünf gegen fünf gespielt wird und durchaus Mannschaften aus ganz Namibia und sogar über die Landesgrenze hinaus um den Pott kämpfen. Unser Fußballclub, Atlantis, trat sowohl in den Kategorien „League“ und „Social“ mit jeweils einem Team an. Malin und ich waren als einzige Mädchen des gesamten Turniers Teil des Social-teams. Hervorragende Leistungen unserer beiden Mannschaften führten neben nicht angetretenen Gegnern dazu, dass durch eine spontane Änderung des Turnier-Plans die finale Begegnung Atlantis vs. Atlantis hieß. Atlantis konnte diese Partie selbstverständlich klar für sich entscheiden.

 

 

Gearbeitet haben wir natürlich auch noch nebenbei :-).

Sowohl in der Schule als auch mit dem Fußballtraining waren wir bis zum 13. Dezember beschäftigt. Danach halfen wir der Sunshine school, einer Schule für Kinder mit Beeinträchtigung, ein Abschlussfest im Playtime-Hub zu veranstalten. Vom 14.-17. Dezember organisierten wir ein Fußball-Feriencamp für Mädchen, bei dem wir mit den Mädels nicht nur Fußball gespielt, sondern auch Teambuildingmaßnahmen, Mittagessen und andere Sportarten auf dem Programm standen. An zwei Tagen wurde dieses Camp allerdings temporär vom Queen‘s Baton Relay – definitiv einem weiteren Highlight des vergangenen Monats – unterbrochen.

 

 

Das Queen’s Baton Relay ist eine weltweite Staffel, die vor Beginn der Commonwealth Games um die Welt reist, sie erinnert ein bisschen an den Olympische Fackellauf. Wir durften zusammen mit vielen anderen Sportlern und Sportlerinnen, unter ihnen auch Christine Mboma, die letztes Jahr in Tokio Silber über 200m Sprint gewonnen hat, Teil des Umzugs sein und den Stab durch die Straßen von Walvis Bay und Swakopmund tragen. Alles in allem ein riesiges Event mit verschiedenen Weihnachtsmärkten, Konzerten und weiteren Attraktionen.

 

 

Am Morgen des 16. Dezembers wurde das Soccer-Camp zum nächsten und schließlich auch zum letzten Mal unterbrochen - durch meinen positiven Corona-Test. Blöd für die Mädels, blöd für mich, blöd für alle. Einige Tage später wurde auch Malin positiv getestet und seitdem sitzen wir hier nun, backen Plätzchen, hören Weihnachtsmusik und kommen trotz all dem nicht in Weihnachtsstimmung (Schnee gibt es hier nämlich nun wirklich nicht). Hendrik ist ausgezogen und unseren Plan, in den Norden zu fahren um Schwimmunterricht zu geben mussten wir auf unbestimmte Zeit verschieben.

Weihnachten wird dieses Jahr wohl etwas anders, aber wir werden schon das Beste daraus machen. Und umso größer wird die Freude dann sein, wenn wir die Quarantäne verlassen dürfen um mit allen 22 Freiwilligen das neue Jahr einzuläuten.

 

 

Euch da draußen wünsche ich ein entschleunigendes Weihnachtsfest, ein paar ruhige Tage mit euren Liebsten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund – oder werdet es eben ganz schnell  ;-)